Nationalpark Ostsee

Kaum ein Thema wird momentan in Ostholstein so emotional diskutiert wie die schwarz-grünen Pläne für einen Nationalpark Ostsee.
Fakt ist: Der Ostsee geht es nicht gut. Die schnelle Erwärmung und die Eutrophierung, also der übermäßige Nährstoffeintrag, sind extrem große Herausforderungen. Auch das Thema der Munition im Meer wird in den nächsten Jahren immer drängender werden. Darum ist es richtig, über mehr Schutz zu sprechen.
Der Prozess für den Nationalpark aber war bislang ein ziemliches Desaster. Minister Tobias Goldschmidt hat in den ersten Wochen viel Porzellan zerschlagen, weil er nach wie vor nicht erklärt, ob und wie der Nationalpark eine Antwort auf die drängenden Herausforderungen sein kann. Im Gegenteil: Mit jeder Kommunikationspanne von ihm oder seiner Staatssekretärin wird der Eindruck stärker, dass hier ein Minister sein persönliches Profilierungsprojekt durchdrücken will.
Viele Menschen in der Region sind zu recht hochgradig irritiert über die widersprüchlichen Aussagen und fassen so auch kein Vertrauen in den Prozess, der eigentlich offen gestaltet werden sollte. Die SPD wird die nächsten Monate nicht nur sachlich begleiten, sondern sie wird darauf achten, dass die Region bei den schwarz-grünen Plänen an jeder Stelle Gehör findet. Am Ende werden wir als SPD einem Nationalpark im Landtag nur zustimmen, wenn auch die Region einverstanden ist.